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Genealogie

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Genealogie "Sippenforschung"


(v. griech. γενεά „Abstammung“ und λόγος „Kunde, Lehre“; früher im deutschen oft auch "Sippenforschung" genannt) ist im weiteren Sinne der genetische Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, im engeren Sinn die Familiengeschichtsforschung, volkstümlich Ahnenforschung, die eine historische Hilfswissenschaft ist.

Die Genealogie befasst sich mit der Abstammung eines Lebewesens von anderen Lebewesen. In der Tierzucht ist sie die Voraussetzung für eine Abstammungsbewertung. Personen, die sich mit der auf Menschen bezogenen Genealogie befassen, bezeichnet man als Genealogen oder Familienforscher.

Gegenstand der Genealogie

Von einer bestimmten Person als Probanden ausgehend, erforscht man in der Genealogie die Abstammung in aufsteigender Linie und damit die Vorfahren (auch: Ahnen; daher die volkstümliche Bezeichnung „Ahnenforschung“) dieser Person; oder in absteigender Linie deren Nachkommen. Personen, die genealogisch miteinander verknüpft sind, gehören zu einer Verwandtschaft. Sobald die Beschreibung der Zusammenhänge über die Darstellung der Abstammung hinausgeht, spricht man von „Familiengeschichtsforschung“.

Ein selbständiges Wissensgebiet ist für Familienforscher die Namenforschung, die die Herkunft, Verbreitung und Bedeutung von Familiennamen untersucht.

Darstellung der Ergebnisse

Die Forschungsergebnisse werden in "genealogischen Tafeln" dargestellt, die sowohl mit aufsteigenden (Aszendenz, Vorfahren) als auch absteigenden (Deszendenz, Nachfahren) Inhalten auftreten. Bei beiden Richtungen ist sowohl die Form einer Tabelle als auch die einer Liste möglich.

Bei der aufsteigenden Linie spricht man von Ahnentafel oder Ahnenliste, bei der absteigenden von Nachkommentafel oder Nachkommenliste. Werden nur die Nachkommen einer Person erfasst, die den gleichen Familiennamen tragen oder einmal trugen bzw. mit diesen Personen verheiratet waren (wobei ein stringentes Durchalten dieser Regel, zum Beispiel aufgrund von Namensänderungen, Adoption, ausländischem Namensrecht und anderem, nicht immer möglich ist, so ist es eine Stammtafel oder Stammliste. In Nachschlagewerken ist der Familienname Sortierkriterium und somit die Stammtafel bzw. Stammliste die natürliche Darstellungsform, ebenso in Familiengeschichten. In Monographien, die eine bestimmte Person und deren Nachkommen behandeln, herrschen Nachkommentafeln und -listen vor"

Forschungsmethoden

Das Interesse an der Genealogie erwacht meist an der eigenen Familie. Man beginnt mit Fragen an Eltern, Grosseltern und Verwandte nach familiären Zusammenhängen und der Herkunft der Vorfahren. Familienbücher, Familienfotos und ein möglicherweise noch vorhandener Ahnenpass liefern weitere Informationen. Diese Fotos, urkundliche Belege und Dokumente sowie die Biografien bzw. Lebensbilder der Grosseltern, Urgrosseltern und weiterer Verwandter sind der Grundstock für eine Familienchronik.

Die weitere Forschung erfordert allerdings die Beschäftigung mit den Quellen. Hierzu benötigt man Fachwissen, das man nicht studieren kann und das sich jeder Genealoge im Laufe seiner Forschungstätigkeit aneignet.

Die Forschung an älteren Quellen wie den Kirchenbüchern oder Gerichtsbüchern erfordert die Fähigkeit des Lesens alter Schriften und in katholischen Gebieten zumeist Lateinkenntnisse. Veränderlichkeit der Familiennamen und ein ausgedehnter Heiratskreis der zu erforschenden Personen sind zu berücksichtigen. Die Forschung gelangt bisweilen an den sogenannten Toten Punkt, den es zu überwinden gilt. Mit der Verdopplung der Zahl der Vorfahren in jeder Generation weitet sich das Bild von der persönlichen Ahnenschaft aus zu Themen wie Heimatgeschichte, Sozialgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Bevölkerungsgeschichte ganzer Orte oder Regionen.

Geschichte


"Genealogie gab es eher unter den Menschen als Historie", sagte bereits der Historiker Johann Christoph Gatterer (1727-1799), der 1788 einen "Abriss der Genealogie" veröffentlichte. In den alten Hochkulturen war die Genealogie der Helden und Könige die Form der Geschichtschronologie schlechthin (man denke an die ersten Kapitel der Bibel). Die frühe mittelalterliche Genealogie war vor allem eine Geschichte der Stammreihen des Hochadels. Der Adel insgesamt brauchte den Nachweis der Abstammung, um Besitzansprüche geltend zu machen oder die Qualifikation für bestimmte Ämter nachzuweisen.

Datenschutz und Datengenauigkeit

Mit dem Boom des Internets hat parallel auch die Genealogie einen enormen Aufschwung genommen. Durch das Medium Internet können weltweite Kontakte zwischen Forschern schnell und kostengünstig hergestellt werden. In genealogischen Datenbanken im Internet sind heute viele Millionen erforschter Ahnentafeln und Stammbäume zu finden. Bei einem Teil der Genealogen hat sich dadurch die Meinung verbreitet, diese Arbeitsweise sei die Genealogie an sich; und es wird vergessen, dass nur durch gründliche Arbeit an den Quellen derartige Datenbanken entstehen und weiter ausgebaut werden. Aus Datenschutzgründen, wir bei nicht verstorbenen Familiemitglieder nur der Geburtsmonat und das Geburtsjahr ausgewiesen


Quellen 

Mitteleuropa gehört zu den Regionen der Welt, in denen seit dem 16. Jahrhundert in Form der Kirchenbücher und der Gerichtshandelsbücher, seit Ende des 18. Jahrhunderts auch in Form der Personenstandsbücher, geeignete Quellen für die Familiengeschichtsforschung vorhanden sind, in denen die Hauptlebensdaten für jede Person nachgewiesen werden können, sofern die entsprechenden Quellen nicht vernichtet worden sind.

Weitere wichtige Quellengruppen der Genealogie, die aber nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen, oft nur der sozialen Oberschicht bzw. des Besitz- und Bildungsbürgertums, vorhanden sind, sind zum Beispiel Bürgerbücher, Leichenpredigten bzw. Personalschriften, Universitätsmatrikel, Pfarrerverzeichnisse, Testamente und andere Akten, aus denen die verwandtschaftliche Stellung der Personen zueinander oder wenigstens - damit sich der Tote Punkt der Nachforschungen überwinden lässt - ihr Heimatort erkennbar ist, wie beispielsweise die Passagierlisten der Auswandererschiffe aus dem 19. und 20. Jahrhundert und die Musterungslisten.

Eine weitere Quellengruppe sind Listen und Akten, die die Existenz von Personen an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit nachweisen und ihre soziale Stellung, wie zum Beispiel Steuerlisten und Adressbücher.

Auf der Grundlage der bereits genannten und weiterer primärer Quellen sind dann Karteien, Dateien und Bücher erarbeitet worden, die selbst wiederum als sekundäre Quellen dienen. Zu dieser Quellengruppe gehören die Ortsfamilienbücher, Häuserbücher, Güterchroniken und Dienerbücher, aber auch die Ahnenstammkartei des deutschen Volkes.


Weblinks

Für alle interessierten, sind hier ein paar nützliche Weblinks aufgeführt.

  
 



  
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